Metallbauer prüft ein Werkstück
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Auftrag: Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung

Energie- und Mobilitätswende, Digitalisierung, strategische Versorgungssicherheit – Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor einer grundlegenden Transformation. Damit verbunden sind auch Umgestaltungsprozesse in der beruflichen Bildung, denn Aus- und Weiterbildung sollen Fachkräfte auf die Umsetzung der anstehenden Aufgaben ausbilden oder vorbereiten. Auf regionaler Ebene die Rahmenbedingungen hierfür zu gestalten und die Qualität in der beruflichen Bildung weiterzuentwickeln ist Aufgabe des Berufsbildungsausschusses der Handwerkskammer für Unterfranken. Das Gremium diskutiert alle wichtigen Fragen der beruflichen Bildung und trifft grundlegende Entscheidungen.

Gestalten und Entscheiden

Der Berufsbildungsausschuss der Handwerkskammer für Unterfranken setzt sich paritätisch aus je sechs Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Handwerk sowie der unterfränkischen Berufsschulen zusammen. "Diese Zusammensetzung gewährleistet, dass alle beteiligten Akteure ihre Sichtweise einbringen und zielgerichtet entscheiden können. Aus- und Weiterbildung im unterfränkischen Handwerk werden so aus der Praxis heraus gestaltet und auf eine qualitativ solide Basis gestellt", ist Handwerkskammer-Präsident Michael Bissert überzeugt, der als Vertreter der Arbeitgeberseite Mitglied im Berufsbildungsausschuss und auch alternierender Vorsitzender ist.

Die Betriebe des Handwerks stehen aufgrund des Fachkräftemangels vor wachsenden Herausforderungen. "Es gilt deshalb, alle möglichen Potentiale auszuschöpfen, um Fachkräfte für das Handwerk zu gewinnen. Der Berufsbildungsausschuss hat dafür in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht, die unterschiedlichste Zielgruppen ansprechen und von denen Unternehmen mittel- und langfristig profitieren", erklärt Michael Bissert. Dazu gehöre beispielsweise das Karriereprogramm Handwerk, über das zahlreiche Studienaussteiger für eine Ausbildung im Handwerk gewonnen werden konnten, oder auch das Programm "Abi + Auto", das Abiturienten eine kombinierte Aus- und Weiterbildung im Kfz-Handwerk ermöglicht.

Der Berufsbildungsausschuss hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht, die unterschiedlichste Zielgruppen ansprechen und von denen Unternehmen mittel- und langfristig profitieren.

Michael Bissert, Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken

Gemeinsam für alle

Doch nicht nur leistungsstärkere Zielgruppen nimmt das Gremium in den Blick. "Insbesondere junge Menschen, die keine guten Startchancen haben, sollen im Handwerk eine Zukunftsperspektive bekommen. Daher setze ich mich immer dafür ein, dass diese Zielgruppe besondere inner- und außerbetriebliche Unterstützung bekommt", unterstreicht Björn Wortmann, Regionssekretär beim DGB Unterfranken und aktuell Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses der Handwerkskammer. Da es in kleineren Betrieben, in denen Auszubildende im Handwerk mehrheitlich lernen, oftmals keine spezielle Jugend- bzw. Ausbildungsvertretung gäbe, sei es umso wichtiger, dass die Rahmenbedingungen stimmen. "Junge Menschen, die heute eine qualitativ hochwertige Ausbildung genießen, sind die Fachkräfte von morgen mit Zukunftsperspektive, die unsere Wirtschaft so dringend benötigt", so seine Überzeugung.

Stimme der Auszubildenden

Als Stimme der Auszubildenden möchte auch Martin Reith, Leiter der Josef-Greising-Schule in Würzburg und Vertreter der berufsbildenden Schulen, seine Funktion im Berufsbildungsausschuss wahrnehmen. "Berufsschullehrer sind nah an den Auszubildenden und sehen damit die aktuellen Schwierigkeiten. Dies betrifft nicht nur das Lernen, sondern auch soziale und gesundheitliche Aspekte unserer Auszubildenden", berichtet er. Indem die Berufsschulen diese Argumente in die gemeinsame Diskussion einbringen, könnten fundierte Entscheidungen getroffen werden, die dann auch Veränderungen anstoßen.

Ihre vielfältigen Aufgaben erfüllen die Mitglieder des Berufsbildungsausschusses im gemeinsamen und konstruktiven Austausch, sind sich Michael Bissert, Björn Wortmann und Martin Reith einig. Denn alle verfolgen ein gemeinsames Ziel: Eine weiterhin starke berufliche Bildung, die qualifizierte Fachkräfte für das unterfränkische Handwerk sichert.

Auszubildender zum Zimmerer mit einer Säge, sägt ein Stück Holz
hannesharnack.de - Merle Busch

Berufsbildungsausschuss auf einen Blick

 

48 Mitglieder

Die Vertreter der Arbeitnehmer- sowie Arbeitgeberseite des Berufsbildungsausschusses werden aus der Mitte der Vollversammlung der Handwerkskammer für Unterfranken gewählt.

Die Lehrkräfte der berufsbildenden Schulen entsendet die landesrechtlich zuständige Behörde, in diesem Fall die Regierung von Unterfranken.

 

Mitsprache

Das Gremium ist in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu unterrichten und zu hören.

Die Tätigkeit im Berufsbildungsausschuss ist ehrenamtlich.

Seine Amtszeit beträgt jeweils fünf Jahre und verläuft analog zur Periode der Vollversammlung.

 

Enge Zusammenarbeit

Die Geschäfte des Ausschusses werden durch die Handwerkskammer in Abstimmung mit dem Vorsitz geführt; daher bestellt der Ausschuss im Einvernehmen mit der Hauptgeschäftsführung der Handwerkskammer einen Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin der Handwerkskammer zur Geschäftsführung und zur stellvertretenden Geschäftsführung.

Hauptamtliche Mitarbeitende der Handwerkskammer stehen mit ihrer Expertise dem Ausschuss beratend zur Seite.



Vielfältige Aufgaben

Die Beschlüsse und Empfehlungen des Berufsbildungsausschusses wirken bis in die praktische Ausbildung in den Betrieben sowie auch in die Aus- und Weiterbildung jeder Handwerkerin bzw. jedes Handwerkers hinein. Zu seinen Aufgaben gehören u. a.:

  • Das Erlassen von Richtlinien und Verwaltungsgrundsätze - etwa zur einheitlichen Form von Berichtsheften oder Verkürzung der Ausbildungsdauer.
  • Im Bereich Fortbildung gewährleistet das Gremium anerkannte Regelungen für hochwertige Bildungsangebote, von denen Fachkräfte und Unternehmen gleichermaßen profitieren.
  • Durch den Erlass von Prüfungsordnungen für die Aus- und Fortbildung schafft der Berufsbildungsausschuss zudem die Rahmenbedingungen für das in Selbstverwaltung organisierte Prüfungswesen im Handwerk.
  • In enger Abstimmung der Sozialpartner Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Gewerkschaften und Berufsschulen erarbeitet der Ausschuss zusammen mit dem Hauptamt der Handwerkskammer auch eigene Ausbildungsordnungen.